SALAM.ORIENT 2009
Liebes Publikum!
Kreativität und Begeisterung, Recherche und Revolte, Karriere und Barriere (Mauern in den Köpfen, aber auch auf Ackerland) - all diese Möglichkeiten zur Bewältigung einer störrischen Realität liegen im Orient dichter beisammen als anderswo.
Schaffen Wirtschaftskrise und Politikverdrossenheit selbst in Europa ein Gefühl von Stillstand und Hilfl osigkeit, kann der einzementierte Status Quo im arabischen Raum, im Mittleren Osten oft tödliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Die Feministin, der Irankenner, der Geigenvirtuose, der Oud-Meister, die Tuareg-Band, frustrierte Jugendliche aus dem Flüchtlingslager, der algerische Exilant, die Inderin aus New York schaffen Flucht- und Freiräume, erträumen Gegenwelten, schreien ihre Wut heraus oder kreieren Neues als Vorgriff auf eine bessere Zukunft, auf ein wenig mehr Luft zum Atmen.
Beim heurigen Festival Salam.Orient können Sie Zeuge all dieser unterschiedlichen Lebensäußerungen werden.
Wir wünschen Ihnen dabei eine spannende Zeit.
Norbert Ehrlich
Projektleiter
FESTVORTRAG PINAR SELEK/Türkei
"Türkei 2009: Frauen in Bewegung"
In türkischer Sprache mit deutscher Simultanübersetzung
KADERO & VIENNA RAI ORCHESTER feat. OTTO LECHNER /Marokko-Österreich
Odeon Theater Wien
Di, 13. 10 19.30h
Kartenpreis: € 16 | 14 | 8
Pinar Selek, geboren 1971 in Istanbul, ist Soziologin und eine der führenden feministischen Friedensaktivistinnen der Türkei. Pinar Selek hat ihr Leben einer klaren Haltung gegen Krieg und einem aktiven Kampf gegen alle Arten von Gewalt gewidmet. Sie hat an zahlreichen Konferenzen, Workshops und Seminaren zum Thema Gender, Militarismus, Gewalt, Ökologie, Medien, Straßenkinder und marginalisierte Gruppen teilgenommen und in diversen Medien Artikel zu diesen Themen veröffentlicht. 2001 war sie eine der Gründerinnen der Amargi Frauen Co-op und organisierte Frauentreffen in Diyarbakýr, Istanbul, Batman und Konya, seit 2006 arbeitet sie als Redakteurin und Koordinatorin des Amargi Feminist Journals in Istanbul.
Pinar Selek war gerade dabei, ihre Forschungen über die Konsequenzen und Auswirkungen des Bürgerkriegs in der Türkei abzuschließen, als sie mit dem Verdacht konfrontiert wurde, 1998 eine Bombe in einem Bazar in Istanbul gelegt zu haben. Sie hat in der Folge zweieinhalb Jahre im Gefängnis verbracht. Obwohl sie zwei Mal freigesprochen wurde, musste sie immer wieder dagegen ankämpfen, als "Bombenlegerin" kriminalisiert zu werden. Mehr als 2000 Personen und Organisationen, darunter Nobelpreisträger Orhan Pamuk und Yaþar Kemal (Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1997), haben ihre Solidarität mit Pinar Selek erklärt: "Wir bezeugen die Haltung von Pinar Selek gegen Gewalt".
FESTIVAL SALAM ORIENT 2009
Programm Wien
Di, 13. 10 |
Odeon Theater Wien - 19h30
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FESTVORTRAG PINAR SELEK / Türkei
Soziologin und Feministin
KADERO & VIENNA RAI ORCHESTER feat. OTTO LECHNER
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