Pressemitteilung
Der Menschenrechtsaktivistin Pinar Selek droht lebenslange Haft in der Türkei
VIDC fordert Gerechtigkeit für antimilitaristische und feministische Schriftstellerin
VIDC /Wien, 16. Februar 2010 – Pinar Selek ist einer der führenden antimilitaristischen, feministischen FriedensaktivistInnen der Türkei. Die Soziologin, Schriftstellerin und Menschenrechtsaktivistin soll nun wieder einmal vor Gericht gestellt werden, obwohl sie bereits vor 12 Jahren freigesprochen worden ist. Ihr wurde vorgeworfen, im Auftrag der PKK einen Bombenanschlag auf einen Basar in Istanbul verübt zu haben. Die Strafkammer des Obersten Gerichtshofes der Türkei will sie nun aufgrund derselben Anklage zu einer lebenslänglichen Gefängnisstrafe verurteilen.
„Wir haben Pinar Selek im vergangenen Oktober nach Wien eingeladen. Ihr Vortrag über Türkei 2009 – Frauen in Bewegung hat uns fasziniert und wir konnten uns von ihrer deutlichen Haltung gegen Krieg und gegen Gewalt überzeugen. Man muss sich die Frage stellen, ob hier versucht wird, eine mutige Frau und unbequeme Gegnerin antidemokratischer Kräfte mundtot zu machen“, so Walter Posch, Direktor des VIDC und ehemaliger Nationalrat und Menschenrechtssprecher der SPÖ. Das VIDC schließt sich dem Protest des P.E.N.-Zentrums Deutschland gegen diesen neuerlichen Versuch, Pinar Selek zum Schweigen zu bringen, an.
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