Pınar Selek
Türkentum und Kritik




zu Gast: Pinar Selek

Guillaume PAOLI - Leipzig

"Die Türkei zählt zu den wenigen Ländern der Welt, wo es noch ehrwürdige Intellektuelle gibt. Von ihnen hätte die westeuropäische Intelligenz einiges zu lernen. Sie protestieren nicht nur, sie üben zivilen Ungehorsam und wagen große persönliche Risiken." (Noam Chomsky)
Zu dieser mutigen Gattung gehört Pinar Selek, Soziologin, Schriftstellerin, Friedensaktivistin und Feministin. Nachdem sie Mitglieder der PKK interviewt hat und ihre Namen nicht verraten will, wird sie verhaftet und gefoltert. Von dem Vorwurf der Beteiligung an einem Bombenanschlag wird sie zweimal frei gesprochen, doch da sie sich nicht ruhig verhält, so wie ihre Gegner es wollen, weil sie weiter kritisiert, wird versucht, ihr immer wieder das eine Vergehen zu unterstellen. Ihr letztes Buch* beschreibt das türkische Militär als eine Zwangsinitiationsstation zur Konstruktion männlicher Identität, die es unter allen Umständen zu beweisen, zu zeigen und zu verteidigen gilt. Das Buch wird in der Türkei zu Bestseller, prompt wird die alte Terrorismus-Anklage wieder aufgenommen. Gegen sie fordert der Oberste Gerichtshof eine lebenslängliche Strafe. Nun ist Pinar Selek nach Deutschland geflüchtet. Zur Zeit ist sie "writer in exile"-Stipendiatin des PEN-Verbandes. Mit ihr diskutieren wir heute Abend über türkische Zustände, Männlichkeitswahn, Identität, Kritik und Widerstand.

Sinn & Zweck
* auf Deutsch: "Zum Mann gehätschelt, zum Mann gedrillt: Männliche Identitäten", Orlanda, Berlin 2010

Datum: Mittwoch, 10. November,
Platz: Centraltheater Rangfoyer Leipzig
Uhr: 20.30 Uhr,

Eingang: 5€, Ermäßigt 3 €.

Veranstalter: Prüfgesellschaft für Sinn & Zweck


Pınar Selek
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Mahkeme Süreci Court Process